S T Y X

(2013)
12 Fotos aufgenommen mit einer Lochbildkamera, gerahmt 60 x 60 cm.
Hommage an Eva Brunner – Szabo

Der griechischen Sage nach ist "Styx" der Name des Flusses in Arkadien. Streckenweise fließt er unterirdisch dahin und wird daher auch als Fluss der Unterwelt, dem Reich der Toten, bezeichnet. Stirbt ein Mensch, ist er für die Lebenden unsichtbar geworden. Auch sein Bild verschwindet langsam in der Erinnerung. Der Verlust eines Menschen durch den Tod ist immer etwas Unfassbares.

Kann man das Verschwinden darstellen? Und wenn man es versucht, wie? In der Bildsprache des Barock, vor allem bei Darstellungen des Marientodes, wird das Entweichen der Seele aus dem Leib durch ein "Seelentüchlein" symbolisiert, das von zwei Putti in die Höhen getragen wird. Anknüpfend an diese Idee legte ich Tücher und Stoffstreifen auf Baumäste, in Sträucher, auf Steine am Fluss und fotografierte sie mit der Lochkamera. Die Aufnahmen sind Doppelbelichtungen, unscharfe Bilder. Einige Negative wurden kurz dem Wetter ausgesetzt, eine zusätzliche Verfremdung, in Analogie zu Vergänglichem.
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